Produktion um 1900
Gründungsgeschichte Rodenstock
Die Eröffnung der ersten feinmechanischen Werkstatt im Jahre 1877 in Würzburg durch Josef Rodenstock war der Start eines Familienunternehmens, aus welchem die weltbekannten Optischen Werke Rodenstock werden sollten. Bereits 1891 beschäftigte Rodenstock weit über 100 Mitarbeiter und fertigte neben Brillen auch Ferngläser, Fernrohre, Mikroskope, sowie Kameras und Fotoobjektive. Im Laufe von über 120 Jahren war die Produktion von Fotoobjektiven ein bedeutender Geschäftsbereich der Optischen Werke G. Rodenstock. Bis zum Verkauf des Geschäftsbereichs Präzisionsoptik, zu welchem die Fotooptik seit den 1960er Jahren gehörte, ist die Geschichte der "Rodenstock Fotoobjektive" ein wesentlicher Bestandteil der Geschichte der Optischen Werke G. Rodenstock.
Meilensteine der Rodenstock Fotooptik
1877 | Eröffnung der ersten feinmechanischen Werkstatt durch Josef Rodenstock in Würzburg. |
1883/84 | Umsiedelung von Vertrieb und Produktion nach München. Dadurch ergaben sich bessere Möglichkeiten zur Vermarktung von Brillen und optischen Geräten. |
1886 | Erstellung eines neuen Rodenstock-Werkes in der Isartalstraße in München zum Ausbau der Produktion. Besonders wegen der erfolgreichen Fotoobjektive in den 1890er Jahren mussten die Fertigungskapazitäten laufend erweitert werden. |
1892 | Einführung des Rodenstock "Bistigmat"-Objektivs, einem kostengünstigen Universalobjektiv für Hobbyfotografen. In den ersten drei Jahren wurden bereits 25.000 Stück produziert. |
1898 | Grundlegende Erweiterung der Produktion durch dem Bau der "Oberen-Fabrik" in Regen im Bayerischen Wald. |
1905 | Bereits 1905 folgte der Bau der "Unteren Fabrik", in welcher ausschließlich Präzisionsobjektive hergestellt wurden. |
1906 | Inbetriebnahme einer eigenen Glashütte zur Rohglasproduktion, vorwiegend für Präzisionsobjektive |
1904-1913 | Insgesamt fertigte Rodenstock in dieser Zeit hunderttausende Fotoobjektive. Um auch komplette Kameras anbieten zu können, kaufte Rodenstock die Gehäuse von verschiedenen deutschen Herstellern zu und rüstete diese mit eigenen Objektiven aus. |
1920 und 1930 er Jahre |
Das Programm an Fotoobjektiven für Stativkameras wurde durch neue Objektivtypen wie Ronar, Heligonal, Lumar, Eurygonal oder Rapid-Aplanat deutlich erweitert. Aber auch Spezialoptiken wie Porträtobjektive, Vergrößerungs-u. Projektionsobjektive sowie Objektive für Filmkameras (Kinemar) wurden von Rodenstock produziert. In Großserien gefertigte Fotoobjektive wie das 4-linsige Eurynar oder das 3-linsigeTrinar wurden an die deutsche Kameraindustrie geliefert. |
1921 | Entwicklung eines 4-linsigen Repro-Objektivs, dem Vorläufer der Apo-Ronare. |
1926 | Entwicklung des legendären Porträtobjektivs Imagon. |
1930-1936 | Fertigung von Rodenstock Laufbodenkameras und Rodenstock Kleinbild-Rollfilmkameras. Die Produktion wurde aus wirschaftlichen Gründen 1936 eingestellt. |
1950 er Jahre | Mit der Entwicklung der Standardobjektive Ysarex und Heligon-C, dem Weitwinkelobjektiv Eurygon und dem Teleobjektiv Rotelar begann für die Rodenstock Fotooptik die Zeit der Wechselobjektive für Kleinbildkameras. Rodenstock wurde einer der wichtigsten Lieferanten der deutschen Kameraindustrie. In den 1950er Jahren wurden ca. 4 Millionen Fotoobjektive produziert. Das bereits in den 1920er Jahren berechnete Apo-Ronar wurde weiterentwickelt und es sollte Jahrzehnte das weltweit beste Reproduktionsobjektiv sein. Durch seine hervorragende Abbildungsleistung wurde das Apo-Ronar auch von Fachfotografen als Aufnahmeobjektiv sehr geschätzt. |
1960 er Jahre | Aufgrund der wirtschaftlichen Übermacht japanischer Kamera- und Objektivhersteller wurde die deutsche Kameraindustrie weitgehend bedeutungslos und somit verkleinerte sich für Rodenstock als Hersteller von Kleinbildobjektiven der Markt extrem. |
1970 er Jahre | Organisatorische Änderungen waren erforderlich, um sich zukünftig auf konjukturstabilere Nischenmärkte zu konzentrieren. Durch Diversifikation des neu geschaffenen Geschäftsbereichs Präzisionoptik in Fotooptik und Industrieoptik, sollte es möglich werden, die unterschiedlichen Anforderungen der verschiedenen Märkte gezielter zu bearbeiten. Für die Fotooptik war von nun an der Aufbau eigener Produktlinien in den Nischenmärkten Fachfotografie, Vergrößerung- und Reproduktionstechnik das vorrangige Ziel. Mit den weltbekannten Fachobjektiven Sironar und Grandagon, den Vergrößerungsobjektiven Rodagon und Apo-Rodagon und mit den Repro-Objektiven Apo-Ronar und Apo-Gerogon eroberten Rodenstock Objektive die Bereiche der High-End-Fotografie. |
1980 er und 1990 er Jahre |
Kontinuierliche Verbesserungen des bestehenden Objektivprogramms und Entwicklungen und Fertigung von kundenspezifischen Objektiven festigten die Position von Rodenstock Fotooptik als hervorragenden Anbieter für professionelle Optik. Insbesondere die Entwicklung und Fertigung von Zoomobjektiven für Minlab-Printer trugen hierzu bei. |
1996 | Die Präzisionsoptik wurde aus dem Unternehmen ausgegliedert und unter dem Namen Rodenstock Präzisionsoptik GmbH als ein eigenständiges Unternehmen weitergeführt.. |
2000 | Rodenstock Präzisionsoptik mit Sitz in München und Regen (Deutschland) wird von LINOS Photonics GmbH & Co. KG gekauft (Göttingen, Deutschland). Die Marke Rodenstock wird durch eine Lizenzvereinbarung zwischen Rodenstock und LINOS für die Zukunft gesichert. |
2000 er Jahre | Rodenstock Fotooptik konzentrierte sich voll auf die Entwicklung und Produktion von Objektiven für digitale Anwendungen. Kontinuierlich wurde die Objektivserie HR Digaron für die digitale Fachfotografie aufgebaut. Aufgrund der hervorragenden Abbildungsleistung dieser Digitalobjekive eröffneten sich für Rodenstock Fotooptik völlig neue Anwendungen, wie z.B Luftbildfotografie. |
2006 | Die Qioptiq Gruppe (Luxemburg) leitet den Kauf von LINOS Photonics GmbH & Co. KG ein, um die weltweite Erfahrung im Bereich Design und Herstellung in der Photonik zu bündeln und um den Marktanteil und das technologische Portfolio zu erweitern. |
2008 | Der Münchner Firmensitz von LINOS mit Mechanikfertigung und Montage wurde in ein neues Werk nach Feldkirchen bei München verlagert. |
2009 | Der Verkauf von LINOS an Qioptiq wird abgeschlossen und Rodenstock Photo Optics wird eine Premiummarke der Qioptiq Photonics GmbH & Co. KG. |
2013 | Qioptiq wird von Excelitas Technologies Corp. übernommen, einem weltweit tätigen Hersteller von hochentwickelten Technologien im Bereich Beleuchtung, Detektion und Sensorik, der in vielen verschiedenen Märkten zuhause ist. |